FreePDF und seine vielen Fehler

Wie Druckdienstleister mit fehlerhaften FreePDF-Dateien umgehen sollten

Aus aktuellem Anlass machen wir noch einmal auf dieses Thema aufmerksam. Sie kennen sicherlich die Situation?

Sie wollen ein PDF ausdrucken und der Drucker streikt, im Worst Case stürzt der Controller ab. Nichts geht mehr? Mit Glück kommt vielleicht noch eine Seite heraus, die sieht aber so aus:

In diesem Artikel erläutern wir:

Die Situation

Viele unserer Druckdienstleister-Kunden kämpfen tagtäglich mit PDF-Druckdaten aus unterschiedlichsten Programm-Quellen. Darunter auch solche aus FreePDF.

Warum gerade Verwaltungen, Behörden und Institute auf diese kostenfreie Software zugreifen, lässt sich nicht erschließen. Vermutlich, weil sie “möglicherweise” OpenSource ist, bestimmt aber weil sie lizenzfrei ist – und klar: Sie kostet nichts!

“Einmal installiert – muss sowas ja auch Jahre später noch funktionieren!”, ist darüber hinaus die einhellige Meinung. Da liegen die Nutzer aber gründlich falsch!

Denn, was FreePDF zum Beispiel angeht, wird das kleine Softwarepaket seit April 2017 nicht mehr supportet – sprich: unterstützt und aktualisiert! Sowas überliest man ganz schnell – “kann ja nicht so schlimm sein” – “steht ja noch zum Download bereit”. Weiter Gedanken dazu macht sich der unwissende Anwender keine. Woher auch?

Diese Software kann gar nicht mehr mit den aktuellen “Interpretern”, geschweige denn mit einer aktuellen APPE (Adobe PDF Print Engine) zusammen arbeiten!

Nun, warum sagt es den Anwendern keiner? Ist das nicht mitunter eine Aufgabe der Druckdienstleister, Ihre Kunden darauf hinzuweisen? Ist das nicht auch “Dienst am Kunden”?

Nein, stattdessen quälen sie sich weiterhin mit den Dateien herum, ärgern sich und “verbrennen” ihre kostbare Zeit.
Was ist also zu tun?

Wie kommt es zu fehlerhaften PDFs?

Zum einen, indem Nutzer/Kunden veraltete PDF-Writer nutzen, die nicht den aktuellen Adobe-Standard oder die bereits Jahrzehnte alte ISO-Norm nach PDF/X unterstützen. Davon gibt es eine ganze Menge, wie den von FreePDF. Zum anderen werden von Tablets und Mobile Devices PDFs generiert, die in den meisten Fällen nicht “professionell” druckbar sind. Bilder sind zu niedrig aufgelöst, Schriften nicht eingebunden. Auf einem Desktop-Drucker mag ein Ausdruck vielleicht noch funktionieren, aber professionelle Drucksysteme und Druckcontroller kommen oftmals mit solchen PDFs nicht mehr zurecht. Ganz häufig fehlen eben besagte Schriften – der Schriftsatz ist nicht mit eingebunden. Auch fehlerhafte Metadaten führen zu Druckproblemen, das wissen die wenigsten.

Wie werden “fehlerhafte” PDFs erkannt?

Hat der Druckdienstleister keinen auf seine Anwendungen hin optimierten automatischen Preflight-Workflow, bleibt ihm nur das manuelle Öffnen der Druck-PDF in Acrobat Pro vor dem Druck. Je nach Einstellung der Voreinstellungen unter Acrobat – die vorab natürlich erst korrekt eingestellt sein müssen – werden Fehler sichtbar oder auch nicht.

In den Dokumenteneigenschaften einer PDF-Datei erkennt der versierte Betrachter, aus welcher Quelle/Anwendung das vorliegende PDF erstellt wurde.

Hieraus lassen sich schnell erste Schlüsse ziehen. Weiter unter Schriften erkennt der Betrachter, ob Schriftsätze komplett und auch eingebunden sind. Unsere Erfahrung zeigt, dass dies die häufigste aller Fehlerquellen ist.