Ein »Medienkeil CMYK« ist in der Druckvorstufe (Prepress) und im polygrafischen Gewerbe (Druckwesen) eine Bezeichnung für ein Kontrollelement, um einen farbverbindlichen Proof (Prüfdruck) gemäß »MedienStandard Druck« und der ISO 12647 in der Druckvorstufe zu fertigen und diesen mit dem Auflagendruck in gewerblichen CMYK-Druckverfahren zu vergleichen. Visualisierte Medienkeile zählen zu den Druckmarken.
Kurz gefasst: Ein Medienkeil ist ein optimierter Farbkontrollstreifen in Form einer digitalen Datei mit festgelegten Farbwerten nach dem subtraktiven CMYK-Farbmodell, die in digitale Druckvorlagen bzw. visualisiert auf Proofs und ggf. auf Druckplatten eingebunden und anschließend, z. B. im Offsetdruck, in Verbindung mit anderen Druckmarken »ausgeschossen« wird, um damit beim Auflagendruck mit einem Kontrollgerät (z. B. mit einem Spektralfotometer) nachzumessen, ob die gedruckten Farben mit den Farben auf dem Proof übereinstimmen, mit dem Ziel, ggf. an der Druckmaschine Farbkorrekturen vorzunehmen. In modernen Druckereien ist diese Form der Prozesskontrolle bereits vollautomatisiert.
In Deutschland wird dazu – neben anderen Modellen – beispielsweise ein Ugra/Fogra Medienkeil (z.B. Fogra MediaWedge Multicolor 7C® V1) verwendet, der vom Fogra Forschungsinstitut für Medientechnologien e.V. in Aschheim entwickelt und kostenpflichtig lizenziert wird.
Die Überprüfung von Farbtreue mittels Medienkeil oder sonstigen digitalen Proofverfahren kann selbst bei simplen CMYK-Auflagendrucken nur relativ sein, da Druckfarben erst durch das Zusammenspiel von Farbchemie, Trägermaterial, Drucktechnik und abiotischen Umweltfaktoren (z. B. Licht) ihre Wirkung entfalten.
Für anspruchsvolle Drucke, beispielsweise mit texturierten Feinst- und Naturpapieren im Offsetdruckverfahren, sind Medienkeile weniger bis nicht sinnvoll, insbesondere wenn ein Andruck nicht auf dem Auflagenpapier in der gleichen Drucktechnik erfolgt. Qualitativ betrachtet kann ein digitales Kontrollelement niemals farbverbindlich sein und die individuelle Druckabnahme durch erfahrene Grafikdesigner oder Hersteller und das geübte Auge eines Druckers ersetzen