Was macht ein Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement?
Der Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement (kurz: KfIS) ist ein Profi für den Verkauf von IT-Dienstleistungen. Er kennt sich sowohl mit kaufmännischen als auch mit branchenspezifischen Themen aus und kann die Dienstleistungen optimal an die Kunden anpassen. Er ist auch zuständig für die Verwaltung und das Management von IT-Systemen. Er ist der typische Kaufmann oder die typische Kauffrau für den IT-Bereich.
Der Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement ist ein neuer Ausbildungsberuf, der seit August 2020 anstelle des IT-Systemkaufmanns angeboten wird. Durch die Neuordnung haben sich auch einige Ausbildungsinhalte verändert. Zum Beispiel sind Inhalte vom Informatikkaufmann in die Ausbildung integriert worden. Wie bei allen anderen IT-Berufen spielen auch beim Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit eine sehr wichtige Rolle. Zudem beschäftigen sich Kaufleute für IT-Systemmanagement mit folgenden Aufgaben:
- Kundenberatung: Wenn ein Unternehmen neue IT-Produkte benötigt oder Probleme mit seiner IT-Infrastruktur hat, ist der Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement der erste Ansprechpartner. Er berät die Kunden professionell und sorgt dafür, dass diese mit den richtigen Produkten ausgestattet werden, um digital bestens aufgestellt zu sein.
- Beschaffungsprozesse: Kaufleute für IT-Systemmanagement kennen sich mit verschiedenen Vertragsarten für die Beschaffung von Hard- und Software aus. Manchmal ist es sinnvoll, Software, Hardware oder Services direkt zu kaufen, manchmal empfiehlt es sich, zu mieten und manchmal ist leasen die beste Lösung. Die KfIS erarbeitet und entscheidet, was sich am besten für den Kunden anbietet. Außerdem prüfen sie den Wareneingang und analysieren Einsparmöglichkeiten.
- Absatzmarketing: Der Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement analysiert Zielgruppen und erarbeitet konkrete Maßnahmen, um diese Zielgruppe mit konkreten Marketing-Maßnahmen zu erreichen. Ziel ist es, neue Kunden zu gewinnen, Bestandskunden zu binden und frühere Kunden zu reaktivieren.
- Netzwerkinfrastruktur: Die Planung von Netzwerkinfrastrukturen gehört auch zum Aufgabengebiet eines KfIS. Dafür muss er Kosten kalkulieren können, Angebote einholen und sich um die Beschaffung der benötigten Komponenten kümmern.
Deine Aufgaben auf einen Blick:
- Serviceanfragen bearbeiten
- Arbeitsplätze nach Kundenwunsch ausstatten
- Clients in Netzwerke einbinden
- Wertschöpfungsprozesse steuern
- Absatzmarketing-Maßnahmen durchführen
- Netzwerkinfrastrukturen planen
- Kunden beraten und betreuen
Warum sollte man Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement werden?
In Zeiten der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung sind Experten, die sich mit IT-Infrastrukturen auskennen, extrem gefragt. Kaufleute für IT-Systemmanagement sind die klassischen Branchenkaufleute und können in ganz verschiedenen Bereichen der IT-Branche arbeiten. Die Arbeit als Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement bringt also eine hohe Jobsicherheit mit sich. Auch das Gehalt ist ein guter Grund für die Ausbildung.
Wo kann ich als Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement arbeiten?
Kaufleute für IT-Systemmanagement arbeiten meistens in Unternehmen, die sich auf den Verkauf und den Vertrieb von IT-Systemen spezialisiert haben und andere Betriebe mit Hardware, Software und Services ausstatten. Mögliche Einsatzbereiche sind der technische IT-Service oder die IT-System-Betreuung. Aber auch im Vertrieb sowie im Marketing oder in der Produkt- und Programmentwicklung finden Kaufleute für IT-Systemmanagement einen Job.
Wie sind die Arbeitszeiten als Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement?
Kaufleute für IT-Systemmanagement arbeiten in der Regel werktags und haben übliche Büroarbeitszeiten. Nachtschichten, Feiertags- oder Wochenendarbeit werden also nicht auf dich zukommen.
Was muss ich für ein Typ sein, um Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement zu werden?
- Techniker/in: Du solltest großes Interesse an Computern haben und dich gerne mit Technik auseinandersetzen.
- Analytiker/in: Du beschäftigst dich gern ausführlich mit Prozessen und Abläufen und versuchst Verbesserungspotenziale aufzudecken.
- Supporter/in: Du bist kommunikationsstark und hilfst gerne anderen Menschen bei ihren (vor allem technischen) Problemen.
Wie läuft die Ausbildung als Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement ab?
Die Ausbildung zum Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement ist eine dreijährige Ausbildung. Den einen Teil deiner Ausbildung verbringst du in der Berufsschule, den anderen Teil im Betrieb. Während der Ausbildung wirst du zum absoluten Branchenspezialisten für den IT-Bereich. Dafür fließen auch Teile der bisherigen Ausbildung zum Informatikkaufmann/-frau in den Lehrplan ein.
In der ersten Hälfte der Ausbildung werden die Grundlagen, die sogenannten Kernqualifikationen vermittelt. Die werden für alle IT-Berufe benötigt, die gehören nämlich weiterhin zu einer gemeinsamen Berufsfamilie. Deshalb haben Kaufleute für IT-Systemmanagement, Kaufleute für Digitalisierungsmanagement, Fachinformatiker und IT-Systemelektroniker zu Beginn der Ausbildung einen sehr ähnlichen Lehrplan. Erst später überwiegen die sogenannten profilgebenden Ausbildungsinhalte. Da geht es dann um berufsspezifische Aufgaben. Es werden also Fähigkeiten und Know-how gefördert, das ganz speziell für die Ausübung des jeweiligen Berufs gebraucht wird.
Neu: Gestreckte Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung besteht aus zwei voneinander unabhängigen Teilen.
Was lernt ein Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement in der Ausbildung?
In der Ausbildung zum Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement lernst du, wie man Kunden professionell zu IT-Produkten wie Hardware und Software oder Service berät. Neben IT-Fachwissen stehen natürlich auch kaufmännische Inhalte auf dem Lehrplan – zum Beispiel, wie man Wertschöpfungsketten analysiert und die richtigen Schlüsse daraus zieht. Außerdem lernst du, wie ein gutes Projektmanagement aussieht und wie man Netzwerkinfrastrukturen plant.
1. Ausbildungsjahr
- Arbeitsplatz ausstatten: In diesem Lernfeld geht es um die Einrichtung von Arbeitsplätzen nach Kundenwünschen. Du lernst, wie du mit Kunden umgehst, wie du deren Wünsche mit Hinblick auf die IT-Infrastruktur bestens erfüllst und wie du alle erforderlichen Systeme und Produkte besorgst.
- Datenverwaltung: Die Verwaltung von Daten mit passender Software ist ebenfalls ein wichtiges Lernfeld im ersten Ausbildungsjahr. Du lernst verschiedene Programme kennen, mit denen du Daten analysieren und kategorisieren kannst.
2. Ausbildungsjahr
- Serviceanfragen: Der Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement ist Ansprechpartnerbei IT-Problemen und nimmt Anfragen entgegen. Im zweiten Ausbildungsjahr lernst du deshalb, wie du mit Kundenumfragen umgehst. Zum Beispiel, wie du Probleme und Anfragen in einem Service-Management-System dokumentierst und nach Priorität ordnest, um den Überblick zu behalten.
- Softwareprojekt: Ein Kaufmann/-frau für IT-Systemmanagement muss dazu in der Lage sein, Software zu entwerfen und zu implementieren – also einzubauen und zum Laufen zu bekommen. In der Ausbildung bekommst du deshalb ein Projekt zugeteilt, das du eigenständig bearbeitest. Beim Entwurf der Software arbeitest du zum Beispiel mit verschiedenen Daten und Algorithmen. Die fertige Software wird natürlich auch ausführlich getestet und der gesamte Projektablauf reflektiert.
3. Ausbildungsjahr
- Wertschöpfungsprozesse: Um Wertschöpfungsprozesse erfolgreich zu steuern, führt der KfIS Kosten- und Leistungsrechnungen durch. Du lernst, wie man Preise kalkuliert und prüft und wie sich Kosten einsparen lassen.
- Absatzmarketing: der Vertrieb von IT-Produkten gehört zu den Hauptaufgaben des Kaufmanns/-frau für IT-Systemmanagement. Deshalb werden in der Ausbildung verschiedene Marketing-Maßnahmen gelehrt. Es werden beispielsweise Zielgruppen analysiert, um herauszufinden, wie diese am besten erreicht werden können.
weniger Anzeigen